Tiergestützte Therapie mit dem Pferd

Es gibt viele Gründe, warum Therapie auf dem Pferd besonders wirksam ist. Hier die Wesentlichen:

Es gibt bei uns kein anderes Lebewesen, das uns die Möglichkeit des Getragenwerdens und Bewegtwerdens vermittelt.

  • Pferde sind groß, stark und sanft. Sie vermitteln das Gefühl von Stärke, Wärme und Getragen-Werdens
  • Pferde sind Fluchttiere. Sie erschrecken bei Lärm, schnellen Bewegungen und … Dadurch wird das Verhalten der Kinder automatisch „diszipliniert“, sie lernen sich an Regeln zu halten.
  • Pferde „spiegeln“ den Reiter
  • In der Gangart Schritt schwingt der Pferderücken dreidimensional ca. 90-110 mal pro Minute. Dieser dreidimensionale Schwung wird direkt auf das Becken des Reiters übertragen und entspricht der Schwingung des Beckens beim Gehen des Menschen.
  • Das Pferd wird auch als Krafttier bezeichnet. Es wird mit Macht, Verantwortung, Weisheit und Ausgewogenheit assoziiert.
  • Pferde helfen uns, uns wieder mit dem Rhythmus der natürlichen Welt zu verbinden. Sie fördern unsere emotionale, intuitive und kreative Vitalität. In der Begegnung mit Pferden erleben wir uns auf emotionaler, körperlicher und geistiger Ebene. Die Fähigkeit des Pferdes die emotionale Ladung, Absicht und subtile Energieveränderungen in ihrem Umfeld wahrzunehmen und entsprechend zu handeln, hilft, neue Kräfte zu entdecken und neue Wege frei zu machen.

Folgende Formen der tiergestützten Therapie auf dem Pferd biete ich an:

Hippotherapie

Hippotherapie (griechisch=Pferd ;  therapeia=Therapie) ist physiotherapeutische Behandlungsmethode auf neurophysiologischer Grundlage, die die Bewegung des Pferderückens als therapeutisches Medium benutzt.

Hippotherapie erfolgt hauptsächlich in der Gangart Schritt. Die Grundidee dabei ist, dass die dreidimensionalen Schwingungsimpulse – durchschnittlich 90-110 Impulse/Minute – direkt auf das Becken des Patienten übertragen werden. Vom Becken aus werden die Impulse nach oben in die Wirbelsäule und dadurch auf Rumpf und Kopf weitergeleitet. Nach unten werden Hüfte und die gesamte untere Extremität beeinflusst. Auch beim Gehen bewegt sich das Becken in einer dreidimensionalen Bewegung. Diese Beckenbewegung und die Frequenz der Bewegung entsprechen dem dreidimensionalen Schwung des Pferderückens.

Psychomotorik auf dem Pferd

Psychomotorische Gruppenbehandlung oder auch heilpädagogisches Reiten verbinden alle oben beschriebenen Vorteile der Hippotherapie mit dem Ansatz der Psychomotorik.

Dabei möchte der Therapeut über die Bewegung auf die Psyche, das soziale Verhalten, die Konzentration und die Stimmungslage des Patienten eingehen und gegebenenfalls positiv beeinflussen.

Während der Psychomotorikstunde steht nicht die Korrektur der Bewegungsqualität, sondern das Eingehen auf sozio-emotionale Probleme im Vordergrund.

Bodenarbeit in der Therapie

Besonders Pferde, die in natural horsemanship ausgebildet sind, eignen sich hervorragend zur therapeutischen Bodenarbeit. Hierbei erlebt sich der Patient als „Pferdeflüsterer“ als etwas ganz besonderes, der die Sprache der Pferde versteht und im positivsten Sinne ihr Chef sein darf, er erlebt aber auch, dass jede Handlung, Geste oder Emotion, bei „seinem Pferd“ die verschiedensten Reaktionen bis hin zur Flucht auslöst.  Da diese „Sprache“ nonverbal abläuft, ist es für viele Menschen ein ganz neuer Weg zu kommunizieren. Alles was der kleine oder große Patient tut, wird direkt gespiegelt. Das Pferd ist nie nachtragend, es reagiert ungefiltert sofort. Besonders für Kinder ist das Gefühl, ein so großes Tier lenken und leiten zu können, ein ganz besonderer Moment.

Bei folgenden Erkrankungen bzw. Störungsbildern wird tiergestützte Therapie auf dem Pferd eingesetzt:

  • Alle Formen der Cerebralparese
  • Syndrom-Krankheitsbilder
  • Schwer-mehrfachbehinderte Menschen
  • Angeborene und erworbene QuerschnittslähmungenNeurologische Erkrankungen des Erwachsenenalters (Schlaganfall, MS, Parkinson …)
  • Dysmelieerkrankungen
  • Konzentrations- und Koordinationsstörungen
  • Alle Formen der sensorischen Integrationsproblematik
  • Alle Formen des Autismus
  • KISS-KIDD Problematik
  • Sozio-emotionale Verhaltensstörungen
  • Ich-Kompetenzprobleme
  • Asperger-Syndrom
  • Konzentration- und Lernprobleme
  • Essstörungen
  • Psychische Erkrankungen des Erwachsenenalters